Trismus verstehen und behandeln: Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten

Für HCPs
16. April 2024

Unser Unterkiefer spielt eine entscheidende Rolle bei verschiedenen Funktionen, darunter das Kauen, Sprechen, Schlucken und die nonverbale Kommunikation (Mimik). Wenn Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Öffnen des Mundes auftreten, kann dies auf einen Trismus hinweisen.

Ein Trismus oder auch Kieferklemme ist eine ernsthafte, aber oft übersehene Erkrankung, die in jedem Alter auftreten kann und sich schleichend entwickelt. Im folgenden Beitrag zeigen wir, wie man einen Trismus frühzeitig erkennt und mit welcher Behandlung man dazu beitragen kann, einem Trismus entgegenzuwirken und teils kostspielige Komplikationen zu vermeiden, welche die Gesundheit und Lebensqualität beeinträchtigen.

Frau mit Trismus mit Schmerzen im Kiefergelenk

Was ist ein Trismus?

Trismus ist ein Zustand, bei dem der Patient nach einer Operation oder Strahlenbehandlung eine eingeschränkte Kieferbeweglichkeit hat. Er verursacht Schmerzen, behindert das Essen und Sprechen und kann die Lebensqualität beeinträchtigen. Diese Schwierigkeiten können zu einem Zeitpunkt auftreten, an dem eine richtige Ernährung und Mundhygiene für die Genesung wichtig sind. Nicht alle Patienten mit Kopf- und Halstumoren leiden an Trismus, aber es wird berichtet, dass dieser Zustand bei bestrahlten Krebspatienten bis zu 3 Jahre nach der Behandlung bei 37 % liegt.

Wer ist betroffen?

Trismus ist eine Erkrankung, die sich in zwei Hauptarten unterscheiden lässt. Bei der ersten Art sind Gewebe oder Muskeln im Unterkiefer beschädigt, während bei der zweiten Art die Knochen und Gelenke betroffen sind. Mögliche Gründe können sein:

  • Kopf- & Halsbestrahlung
  • Narbenbildung durch chirurgische Eingriffe
  • Komplikationen durch eine OP
  • Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)
  • Muskelerkrankungen
  • Ankylose
  • Arthritis
  • Trauma (z.B. Fraktur)
  • Stressbedingte Erkrankung (z.B. Bruxismus/Zähneknirschen)
  • Schlaganfall
  • Verbrennungen

Patienten mit Trismus finden sich in verschiedenen klinischen Disziplinen wieder, darunter Logopädie, Radioonkologie, Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie, Zahnprothetik, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde sowie der Physiotherapie.

Warum wird ein Trismus zum Problem?

Ein Trismus erschwert das Essen, Sprechen, Gähnen, Lachen und die Zahnreinigung. Besonders in Fällen, in denen die richtige Ernährung und orale Hygiene essenziell für die Genesung sind. Die Unbeweglichkeit des Kiefers kann zu Entzündungen führen, durch die Gelenke versteifen und ihre Funktionen verlieren können.

Wie erkennt man eine Kieferklemme?

Einen Trismus zu erkennen kann entscheidend sein, um frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Bei einem gesunden Kiefer ist es in der Regel möglich, ohne Schmerzen oder Unbehagen drei Finger hochkant zwischen die oberen und unteren Schneidezähne einzuführen. Wenn dies nicht möglich ist, könnte dies ein Indiz für einen Trismus sein.
Für eine präzise Messung der Kieferöffnung empfiehlt sich die Verwendung der TheraBite Messhilfe für die maximale Kieferöffnung (Range of Motion Scale). Bei einem gesunden Erwachsenen beträgt die maximale Kieferöffnung normalerweise etwa 45 mm.

Patientin benutzt die TheraBite Range of Motion Messhilfe

Was kann man gegen einen Trismus tun?

Ein Trismus ist ein ernstzunehmender Zustand, der sich nicht von selbst bessert. Im Gegenteil, wenn die Behandlung zu spät einsetzt, kann dieser Zustand schwer zu beheben sein. Studien haben gezeigt, dass Dehnübungen in Kombination mit therapeutischer Bewegung eine effektive Möglichkeit bieten, die Kieferbeweglichkeit zu verbessern. Durch passive Bewegung können entzündungshemmende Prozesse
aktiviert werden, welche die Gelenkschmierung fördern und Entzündungen sowie Schmerzen reduzieren. Therapeutische Bewegung stärkt das Gelenk, ohne dabei Muskelschmerzen zu verursachen. Das Gelenk kann vollständig entspannt bleiben, während eine externe Kraft den Kiefer in seinem natürlichen Bewegungsverlauf bewegt.

Das TheraBite System bietet sowohl Dehnung als auch passive Bewegung.

Fachpersonal hilft Patientin bei Verwendung vom Kiefertrainer

Das TheraBite System

Das TheraBite System ist ein tragbares Gerät, das zur passiven Bewegung und Dehnung entwickelt wurde, um die Mobilität und Flexibilität der Kiefermuskulatur, der Gelenke und des Bindegewebes wiederherzustellen. Es hilft dabei, die Kieferöffnung zu vergrößern und Schmerzen zu verringern. Zahlreiche klinische Studien belegen die Effektivität des TheraBite Systems.

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